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#Tanz-Geschichte N°8: Modern Contemporary (Teil 1)

Eine Tanzrichtung, welche in ihrer Dynamik die Atmosphäre bewegen und formen kann, wie sie es möchte: Modern Contemporary. Das ist doch das mit den vielen Sprüngen und der oft dramatischen Musik, oder? Naja, so ähnlich. Im ersten Teil dieses spannenden Blogs sehen wir uns an, woher jener Tanzstil kommt und welche Persönlichkeiten diesen geprägt haben.


Wann entstand denn der Modern Dance? Diese Tanzrichtung ist -im Vergleich zum klassischen Ballett- sehr jung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in den USA der Anfang gemacht. Zur gleichen Zeit enstandt in Deutschland im Zeichen des Expressionismus der deutsche Ausdruckstanz. Der damalige Krieg und die Naziherrschaft führten dazu, dass ein wichtiger Vertreter des Ausdruckstanzes, Jean Weidt, die Tanzrichtung nach Frankreich exportierte und diese dort regelrecht aufblühen konnte. Erst in den 1970ern wurde durch besondere Persönlichkeiten, wie etwa beispielsweise Pina Bausch und Tom Schilling, die junge Tanzrichtung so richtig populär im deutschsprachigen Raum.

Erst vor 27 Jahren wurde ein Forum für zeitgenössischen Tanz in Deutschland gegründet. Seither und auch heute noch ist man sehr bemüht, den zeitgenössischen Tanz zu fördern. 2007 wurde die erste Stiftung in Deutschland für Modern Dance geschaffen.


Damals jedoch war Modern Dance eine richtige Gegenbewegung zum Ballett, da das Augenmerk auf den körperlichen Ausdruck gesetzt wurde und nicht auf haarscharfe Technik. Isadora Duncan und Ruth St. Denise waren beide Pionierinnen des Modern Dance: Durch ihre berühmten Solotänze wurde Modern Contemporary in der Öffentlichkeit erst so richtig bekannt. In folgendem Video sieht man Isadora Duncan tanzen, sie bewegt sich sehr flüssig und grenzt sich so vom strengen Ballett sehr stark ab.



Durch die wachsende Popularität dieser neuen Tanzrichtung wurden sogar neue Schulen, sogenannte „Modern Dance Centers“ gegründet. Dort wurden dann zumeist zwei große Tanzrichtungen unterrichtet: Modern Dance und Jazzdance. Doch die wichtigste Begründerin des Modern Dance war Martha Graham. Sie ermöglichte den Tänzer*Innen den Körper als neues Instrument des Ausdrucks zu nutzen. Ihre choreografische Sprache war schlichtweg revolutionär, da ein komplett neuer Weg des Ausdrucks möglich war. Somit hatte Martha Graham auch ihre ganz eigene Technik, welche auch heutzutage noch eine große Rolle im Modern Dance spielt. Es ist wahnsinnig spannend, wie sie in unterem Video ihre Technik erklärt. Um das Video einzuleiten, ein wundervolles Zitat von Graham:" The body says what words cannot."



Modern Dance ist heutzutage schon ganz groß und wird bei jeglichen Meisterschaften und Wettbewerben meist stark vertreten. Das schöne an dieser Tanzrichtung ist, dass man seinen Gefühlen und Emotionen freien Lauf lassen kann und alles vertanzen kann. Es kann dramatisch, fröhlich, traurig, besonders schwungvoll und gymnastisch werden, weil es nicht wirklich Grenzen gibt, selbst wenn die Technik noch immer anspruchsvoll ist und viel Übung braucht.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man sich in jede Bewegung ganzheitlich "hinein- und hinausatmen" kann und seinen Körper so auf einer ganz neuen Ebene kennenlernt: Es ist einfach magisch und so wundervoll, dass im 20. Jahrhundert schon großartige Menschen diese Magie erweitern wollten und das auch geschafft haben. Modern Contemporary ist für viele Tänzer*Innen und auch für mich eine Art der Therapie, denn wie Isadora Duncan so schön sagte:" The wind? I am the wind. The sea and the moon? I am the sea and the moon. Tears, pain, love, bird-flights? I am all of them. Sin, prayer, flight, the light that never was on land or sea? I dance what I am."





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