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#Tanz-Geschichte N°11: Modern Contemporary (Teil 2)

Der Kreativität kann man keine Grenzen setzen und dies beweist sich auch im vielseitigen Contemporary. Die Tanzrichtung selbst ist modern und daher frei, unabhängig und erfinderisch. Genau aus diesem Grund gibt es Abspaltungen, sozusagen „Unterstile“, die mindestens genauso mind-blowing sind und um genau diese soll es sich in diesem spannenden Blog handeln.

Schon mal was von Contemporary Ballett gehört? Es ist genau das, wonach es sich anhört: Diese Tanzrichtung integriert beides, Modern dance und Ballett. Hier gibt es noch immer Technik, manchmal auch ganz klassisch mit Spitzenschuhen, dennoch erlaubt es vor allem im Oberkörper viel mehr Bewegungsfreiheit. Auch floor work, das heißt das Tanzen mit dem - oft gesamten - Körper auf dem Boden, wie etwa diverse Rollen oder die Anwendung der Graham-Technik sind nicht unüblich im Contemporary Ballett. Schlichtweg ist diese Tanzrichtung die „gute Mitte“ zwischen dem edlen, strikten Ballett und dem etwas lockeren, fließenden und auch freieren Contemporary.



Auch der sogenannte Interpretive Dance bzw. Ausdruckstanz, geprägt von Isadora Duncan, ist eine maßgebliche Kategorie des Modern Dance. Denn hierbei geht es darum Emotionen, Lebensumstände, Situationen und Fantasien in Bewegung zu verwandeln, sie durch den Tanz greifbar zu machen. Erwähnenswert ist auch, dass die Musik beim Ausdruckstanz kein Muss ist, denn es reicht grundsätzlich der Ausdruck des Körpers. Tanzen ohne Musik? Ja! Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass in diesem Fall die Musik manchmal ablenken oder gar unnötig übermalen würde: Die Wahrheit liegt manchmal in der Stille.



Eine sehr beeindurckende Unterkategorie ist Dance Improvisation. Tatsächlich geht es um reine Improvisation, also aus Impulsen freie Bewegungen zu machen, die sich gerade stimmig anfühlen, sowie in der Disko. Naja, fast wie in der Disko, denn bei der wirklichen Dance Improvisation versucht man trotzdem Gefühle, Gedanken oder Stimmungen gänzlich auszutanzen. Manchmal gibt man als Trainer*in einen Stil oder eine Struktur vor, wie zum Beispiel die Aufgabe, weiche Bewegungen im Contemporary-Stil zu improvisieren.

Dieser Tanzstil ist zwar sehr frei und hat auch keine spezielle Technik, wird aber von wenigen Menschen beherrscht, da es sehr intim sein kann "einfach drauf los zu tanzen" und sich nicht an eine Schrittabfolge halten zu können, da man seine Gefühle ganz offen preisgibt. Improvisation ist so ehrlich und therapeutisch, auch ich improvisiere fast täglich und es hilft mir sehr.



Last but not least: Lyrical dance. Dieser Tanzstil ist häufig bei Wettbewerben als eigene Kategorie aufzufinden, aber was steckt dahinter? Wie der Name schon sagt, spielen die Lyriks, also der Songtext eine relativ wesentliche Rolle, denn der Tanz soll von diesen inspiriert sein und den gesungenen Worten wird durch Bewegung noch einmal mehr Ausdruck verliehen. Grundsätzlich ist Lyrical dance eine Mischung aus Jazz, Contemporary und Ballett und ist eine sehr leidenschaftliche Kategorie, in welcher man die verschiedensten Emotionen wunderbar vertanzen kann.



Ich bin mir sicher, dass man dem Tanz nie wirkliche Grenzen setzen kann, denn der Ausdruck, die Leidenschaft und die Liebe ist unendlich und für jeden etwas ganz Einzigartiges. Daher gibt es sicher noch viele weitere Unterkategorien des Modern Contemporary, die aber vielleicht auch noch reifen müssen, oder ein Geheimnis bleiben und das ist einfach wunderschön.






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